31 März 2010

Es gibt keinen Gott

Wenn ich so etwas lese, nehme ich mir erneut vor, einen 2. Blog mit dem Titel "Es gibt keinen Gott" zu eröffnen. Wie kann sowas nur IMMER und IMMER wieder passieren? Dass die Aussage der Nachbarn, die fette Mutter sei ständig im Internet gewesen, sich durch eine Suche nach ihrem Nickname so beeindruckend bestätigen lässt, macht das Geschehen nur noch abscheulicher: In jeder 2. Onlinecommunity grinst einem das feiste Krötengesicht "nettesengerl88" entgegen. Anklagend blicken die Augen des verhungerten Kindes heute von der Titelseite der Bild-Zeitung und fragen - Warum habt ihr mich nicht gerettet? Und auch wenn das kalkulierter Betroffenheitsjournalismus des Boulevardblattes ist: die Frage bleibt. Ich habe meine eigene Tochter vor Augen, ein winziges fröhliches Ding mit leuchtend blauen Augen. Ich werfe mir immer noch vor, dass ich ihr vor 2 Tagen ihren kleinen Finger versehentlich in einer Schranktür eingeklemmt habe. Wie kann jemand so ein Geschöpf im Keller verhungern lassen? Und warum weiß ich, dass keine 3 Monate vergehen werden, ehe ich wieder auf der Titelseite der Bild lese "Kind tot - Ämter schieben sich gegenseitig die Schuld zu - Dem Hund geht's gut"?

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