31 März 2010

Es gibt keinen Gott

Wenn ich so etwas lese, nehme ich mir erneut vor, einen 2. Blog mit dem Titel "Es gibt keinen Gott" zu eröffnen. Wie kann sowas nur IMMER und IMMER wieder passieren? Dass die Aussage der Nachbarn, die fette Mutter sei ständig im Internet gewesen, sich durch eine Suche nach ihrem Nickname so beeindruckend bestätigen lässt, macht das Geschehen nur noch abscheulicher: In jeder 2. Onlinecommunity grinst einem das feiste Krötengesicht "nettesengerl88" entgegen. Anklagend blicken die Augen des verhungerten Kindes heute von der Titelseite der Bild-Zeitung und fragen - Warum habt ihr mich nicht gerettet? Und auch wenn das kalkulierter Betroffenheitsjournalismus des Boulevardblattes ist: die Frage bleibt. Ich habe meine eigene Tochter vor Augen, ein winziges fröhliches Ding mit leuchtend blauen Augen. Ich werfe mir immer noch vor, dass ich ihr vor 2 Tagen ihren kleinen Finger versehentlich in einer Schranktür eingeklemmt habe. Wie kann jemand so ein Geschöpf im Keller verhungern lassen? Und warum weiß ich, dass keine 3 Monate vergehen werden, ehe ich wieder auf der Titelseite der Bild lese "Kind tot - Ämter schieben sich gegenseitig die Schuld zu - Dem Hund geht's gut"?

Pro7 - We lov t entrtn yo

Vielleicht sollte Pro7 keine Serien auf dem 20.15 Uhr Slot zeigen, die man so derb kürzen muss. Was kommt als nächstes - Vorspann/Werbeblock/Abspann?!

26 März 2010

Graziagalagaga

Heute nebeneinander liegend am Zeitschriftenstand gesehen:


Ja wie denn nun?

10 März 2010

Das merkwürdige Verhalten nikotinsüchtiger Großstädter zur Morgenzeit


Wie nikotinabhängig muss man sein, um mitten im Dezember in aller Herrgottsfrühe nur mit einem Schlafanzug und Bademantel bekleidet einen Zigarettenautomaten anzusteuern? Vielleicht hätte ich die schrullige Endvierzigerin mal fragen sollen, als sie da erst zum Automaten vor der Goetheapotheke taperte, dort mehrere Minuten sinnlos fummelte und daraufhin zum Automaten eine Ecke weiter zog. In weißen Badelatschen, wohlgemerkt. Bei Minusgraden. Ebenfalls umsonst. Also wieder zum ersten Zigomaten. Fummelfummelfummel. Latschlatschlatsch. Wieder der andere Automat. Und wieder der erste. Da hat sie dann endlich bekommen was sie wollte. Oder der war vom vielen Gefummel endlich aufgetaut. Oder sie hatte sich endlich erinnert in welcher Bademanteltasche ihre Bankkarte steckte. Oder der kleine Dämon der den Automaten antreibt war grade erst wach geworden. Sicher ist wohl nur eins: Rauchen schadet auch der geistigen Gesundheit.

08 März 2010

Living in a box


Der Titelverteidiger: ATI Radeon HD 2600 XT. Kampfgewicht: 364 Gramm, 512 MB Grafikspeicher, Größe: 215 x 123 x 46 mm. Vorteile: Lange Erfahrung, passiver Kühlkörper. Nachteile: Klobig (man beachte wie der Verschluss des CPU-Kühlers in den Lamellen des Kühlkörpers der Radeon hängt), nur DirectX9.


Der Herausforderer: XFX RADEON HD 5770. Kampfgewicht: 554 Gramm, 1 GB Grafikspeicher, Größe: 200 x 110 x 40 mm. Vorteile: Großer Speicher, DirectX11. Nachteile: Noch klobiger, benötigt zusätzliche Stromzufuhr, belegt 2 Slots auf dem Mainboard.

Die Kontrahenten betreten den Ring und starren sich hasserfüllt in die Lüftungsschlitze.


"Grrrrr!" - "Grrrrr!"

Die Windows-Startup-Fanfare ertönt, der ungleiche Kampf ist eröffnet. Die zwei Runden sind kurz, aber blutig: Das Wertungsprotokoll der Kampfrichter spricht ein vernichtendes Urteil.

Richter Furmark:
1024x768 : HD2600xt 912 Punkte - XFX HD5770 4269 Punkte (+ 368%)
1280x1024: HD2600xt 606 Punkte - XFX HD5770 2866 Punkte (+ 372%)

Richter 3dMark05
Der schon leicht ergraute aber immer noch gestrenge Judge 3dMark05 konsultiert über den Rand seiner Leseoptik hinweg seine Notizen: 12.161 Punkte. Widerwillig nickt er anerkennend, er erinnert sich noch an einen alten Fight zwischen der HD2600 und ihrem Vorgänger: Den hatte sie damals in grauer Vorzeit am 13. August 2006 noch gewonnen - mit 6.903 zu 1.861 Punkten. Aus der vordersten Zuschauerreihe grantelt sein Vater, der ehrwürdige 3dMark03, er habe damals auch mitgezählt, er habe der HD2600 12.772 Punkte zugestanden und ihrem Kontrahenten (an deren Namen auch er sich nicht entsinnen kann) 3.778. Aber damals als Väterchen 3dMark03 programmiert wurde war Windows XP auch noch das Tollste seit der Erfindung der Digitaluhr, eine Auflösung von mehr als 1024 war etwas für Performancefreaks und DirectX war noch auf einer einstelligen Version.

Die HD2600 muss ihren Meistertitel wegen technischen KOs abgeben und fortan einfache Büroarbeiten verrichten, die einzigen grafischen Herausforderungen sind gelegentliche Minesweeper- oder Solitaire-Spiele. Der strahlende Sieger, die HD5770, zieht triumphierend in ihr neues Heim ein und summt dort euphorisch vor sich hin. Ihr ist noch nicht bewusst, dass sie locker die nächsten 4 Jahre in dieser dunklen Kiste für das Vergnügen anderer wird schuften müssen, denke ich während ich den Deckel auf das Gehäuse schraube. Aber sie hat es ja nicht anders gewollt.