19 Dezember 2007

Schaf nachdenken

Ich habe festgestellt, dass das Einschlafen leichter fällt, wenn man sich im Geist auf eine Reise begibt. Z.B. stellt man sich vor, man steigt in eine U-Bahn ein. Wohin fährt die? Wo steigt man aus? Was erlebt man dort (oder bereits in der Bahn)? Ist hauptsächlich ein Weg, um den Kopf freizukriegen von allem Ungewollten was da so rumschwirrt. Und wem dafür die Fantasie fehlt, der kann ja immer noch Schafe zählen.


Ich habe mal gehört, man könne seine Träume auch bewusst steuern, dazu müsse einem im Traum aber klar werden, dass man träumt. Um das zu erreichen, soll man sich am Tag mehrmals bewusst fragen, "Träume ich jetzt oder nicht?" Das überträgt sich dann irgendwann aufs Unterbewusstsein (kann aber ein paar Monate dauern), und sobald man sich in einem Traum diese Frage stellt, merkt man, Hey, ich träume! Und dann kann die Show losgehen: Hauptrolle im Kopfkino. Actionfilm, SciFi/Fantasy, Western, Mantel- und Degen - der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Und wer keine hat, tjaaa... der kann ja im Traum Schäfchen zählen. Und träumen, dass er einschläft. Und dann am besten nix träumt.

11 Dezember 2007

And se winner is...

... not me. Mal wieder. Kotzt Euch das auch so an, bei Gewinnspielen leer auszugehen? Ich rede jetzt gar nicht mal von "wieder-nicht-den-45-Mio-Jackpot-geknackt" oder den immer beknackter und von Monat zu Monat dreister werdenden TV-Anruf-Spielchen, beispielsweise diese Uups!-Clipshow auf SuperRTL wo man *schluck!* sage und schreibe FÜNFZIG Euro gewinnen kann! Und das für 1 Euro pro Anruf, bei Fragen wie "Welchen Plastikgegenstand halte ich hier in der Hand? Ist es a) eine Fliegenklatsche oder b) eine Flugzeugturbine?"

Nö, ich meine diese Dinger wo man sich sogar als sehr skeptischer Mensch Gewinnchancen ausrechnen kann, nämlich weil man etwas selbst kreieren muss. An das Mazda-Film Fiasko (Link folgt irgendwann mal) denke ich schon gar nicht mehr, und der Hitman-Kreativ-Wettbewerb war ohnehin getürkt. Aber man fragt sich schon manchmal, nach welchen Kriterien die Gewinner ausgesucht werden. Aktuelles Beispiel: Der Wallpaper-Contest zum Film Sunshine bei gamestar.de. Wenn man sich da mal die Sieger anschaut, ist doch verwunderlich (vielleicht sogar wenn man kein beleidigter Nicht-Gewinner ist), warum ein Wallpaper mit einem 1800-Euro-Laptop belohnt wird, nur weil es ein Baby zeigt. Obwohl Babies in Sunshine gar nicht vorkommen. Allein für die Tag-Line "The fate of mankind is at stack" hätte ich eher eine Dilettantenklatsche als einen Preis vergeben. Wieso. Gewinnt. So. Ein. Scheiß? Noch heftiger Philip Hock - sorry Digger, sieht zwar nach viel Mühe aus, aber schön ist was anderes. Und wieso musste man auf die Gewinnerbekanntgabe fast 7 Wochen warten? Ich stelle mir vor, dass die absolute Unvoreingenommenheit des Jurors dadurch gewährleistet wird, dass man einen Orang-Utan aus dem Djungel von Borneo einfliegen lässt (gibts da überhaupt welche?), das dauert so 3 Wochen. Der wird dann bei der 20th Century Fox - die den Contest sponsort - vor einen Monitor gesetzt und muss mit einer Banane die Gewinner ausdeuten. "Oook!" "Nein Coco, das ist Dein Stuhl." "Oook?" "Nimm bitte die Banane aus meinem Auge. Gib mal her." "Oook?!!" "Nein Coco das ist keine andere Banane inmeinerTascheaaaAAAARRGH!!!" (4 Wochen, mehrere Operationen und ein Windows-Basistraining für Primaten später) "Oookoookoookoook!" "Super, Coco. Wenn Du jetzt noch das Drehbuch zu Matrix 2 und 3 fertigschreiben könntest..." "Ooo-kay."

Damit sich Euer Mitleid in Grenzen hält, gebe ich hiermit zu, dass ich geschummelt habe. Eigentlich war nur eine Einsendung pro Teilnehmer erlaubt. Ich habe sechs Wallpapers eingereicht (für die ich ca. 9 Stunden gebraucht habe, die von Marcus Venner und Martin Hahn sind auch von mir). Davon kam aber nur die Hälfte bei der Gamestar an, zwei sehr schöne Entwürfe sind da irgendwo beim Online-Praktikanten oder wem auch immer verschwunden. So viel zu Gewinnspielen, die nicht mit einem simplen Telefonanruf abgehakt sind. Selbst wenn die 1 Euro pro Minute kosten.

04 Dezember 2007

Schenk! Mir! Was! *k-PSCH!*

Nach dem letzten, wenig konstruktiven Eintrag wollte ich meiner großen Leserschaft ein paar handfeste Tipps auf den Weg geben, um X-Mas (und insbesondere Heiligabend) zu überleben. Vergesst Amazon, vergesst ebay. Hier die Top 5 der Do´s and Don´ts Weihnachten 2007:

Benzin Kann man immer brauchen und lässt sich formschön in Weinflaschen ("Shell Vpower, Jahrgang 2007, Spätlese Förderfeld Süd") oder 5-Hektoliter-Tanks verschenken (die können die Kleinen dann entweder zum Atombunker oder U-Boot umschweißen). Ist außerdem eine hervorragende Wertanlage, ich weiß nicht ob man sich in 1000 Jahren wenn Datenarchäologen dieses Blog ausbuddeln noch wird erinnern können, aber Benzin ist dieser Tage sauteuer, und ein Ende ist nicht abzusehen.

Bücher kommen immer gut an, zumindest bei mir. Jedenfalls besser als Krawatten oder Socken. Als Tipps hätte ich da zB "Der Mann ohne Gesicht", in dem es um all die Geschichten geht die mal dem Freund eines Vetters der Tante zweiten Grades passiert sind, ihre Ursprünge und ihren Wahrheitsgehalt. Ich persönlich kriege immer wieder mal die Story von dem kleinen Hund erzählt, der von einem mitleidigen Paar im Urlaub aufgenommen und mit heimgebracht wird, wo er die Katze frisst und sich dann als Monsterratte entpuppt ("Is ehrlich wahr! Hat mir mein Onkel erzählt!" Jaajaa Stefan, wir glauben Dir.) Für Männer, statt Schlips: "Alles, was ein Mann wissen muss". Wie setzt man einen Luftröhrenschnitt? Wie kämpft man mit einem Eisbären? Wie funktioniert Morsecode, oder Texas Hold'em Poker? Eigentlich wollte ich hier noch einen lustigen Abschlussgag bringen, aber aus dem Zimmer meiner Frau dringt grade eine Fahrstuhlversion von "Morgen Kinder wirds was geben", da fehlen mir die Worte.

Janin Reinhardt nackt kommt auch immer gut an. Zumindest bei mir. Gut, könnte sich etwas schwierig gestalten mit dem Schenken. Es sei denn Du BIST Janin Reinhardt. Aber ich hab gelesen, dass das ein beliebter Suchbegriff ist, um Leute auf sein Blog zu locken. Also: Willkommen, all ihr neuen Leser!

Computerspiele Nach Jahren der Abstinenz habe ich mich ja inzwischen wieder fast zum Hardcore-Gamer entwickelt, was viele ja nicht erst wissen seit ich ihnen permanent mit meinem Hitman-Film in den Ohren lag. Aber ich bin ja laut der neuesten Demographien in guter Gesellschaft - nicht nur was das Spielen in meiner Altersgruppe angeht, auch wenn sich das ja noch immer nicht zu den Becksteins und "Interessensgruppen" dieses Landes rumgesprochen hat. Zocken macht Spaß, und nicht jedes Spiel ist ein "Killerspiel". Grade neulich habe ich ein Südstaatler-Paar in den heiligen Bund der Ehe geführt. Ich war der Pfarrer, und zu Tränen gerührt - wo kriegt man zu sowas denn sonst die Gelegenheit? Gut, 10 Minuten später war der Bräutigam tot. Ihm war ein Kronleuchter auf den Kopf gefallen, während er für die Gäste Klavier spielte. Aber keiner kann beweisen, dass ich etwas damit zu tun hatte. Es gab keine Zeugen.

Erlebnisse. Klamotten, Schmuck und CDs sind zwar praktisch und halten ne Weile, aber mal ehrlich - welche Geschenke bleiben wirklich im Gedächtnis? Konzerte, Shows, Comedy, Reisen... okay da verbläst man schnell sein Weihnachtsbudget, aber ich finde es lohnt sich immer mehr als jede DVD, Krawatte oder Gebrauchskleidung. Oder möchtet Ihr mit 80 auf Euer Leben zurückschauen und sagen, "Okay ich hab nicht viel erlebt. Aber ich hatte wenigstens immer genügend Socken"?